Evangelische Schulstiftung in der EKBO

Schulqualität

Das Kirchliche Schulgesetz beschreibt unter anderem die Aufgaben der Schulen der Evangelischen Schulstiftung so: „Aufgabe des Unterrichts an den Schulen der Evangelischen Schulstiftung ist es, die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu eigenständigem Denken, Fühlen und Handeln zu fördern, sie zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung zu befähigen und sie zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu führen. Jedes Kind bzw. jeder Jugendliche ist dabei in seiner/ihrer Einzigartigkeit und mit seinen besonderen Bedürfnissen zu sehen und zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler bringen ihre verschiedenen Gaben und Fähigkeiten ein und werden gefördert und unterstützt bei deren Entfaltung und Entwicklung.“ (KSchulG §2)  

Daraus folgt der Auftrag der Schulstiftung, die Schulen dabei zu unterstützen, diese Aufgabe bestmöglich umsetzen zu können. Einen Einblick, wie die Qualität der Arbeit an den Schulen gesichert und gesteigert wird, geben beispielhaft die im Folgenden dargestellten Maßnahmen in den Bereichen Schulentwicklung, Qualitätsentwicklung und Digitalisierung.

Lernen für alle durch guten Unterricht ermöglichen

Die Schulen der Evangelischen Schulstiftung können den Schulalltag in großer pädagogischer Freiheit und Verantwortung individuell gestalten. Sie orientieren sich an den in Berlin und Brandenburg geltenden rechtlichen Vorgaben und sind den Leitgedanken des Kirchlichen Schulgesetzes verpflichtet. 
Anspruch aller Schulen in ihrer täglichen Arbeit ist es, Unterrichtsqualität zu sichern und stetig zu steigern.
Schul- und Unterrichtsentwicklung ist immer als ein fortlaufender Prozess zu verstehen.   

Schulprogramm, schulinternes Curriculum und evangelisches Profil 

Alle Schulen verfügen über ein individuelles Schulprogramm, ein evangelisches Profil sowie über ein schulinternes Curriculum für die Klassen 1 bis 10, das auf der Grundlage des  Rahmenlehrplans Berlin-Brandenburg erstellt ist und das an einigen Schulen um die Angebote für die gymnasiale Oberstufe ergänzt wird. An allen Schulen wird die Stundentafel durch das Fach Evangelische Religionslehre erweitert. Schulprogramm, schulinternes Curriculum und evangelisches Profil sind miteinander verknüpft und die Schulen arbeiten kontinuierlich daran.  

Regelmäßig Bilanz ziehen

Alle zwei Jahre finden umfängliche strukturierte Schulentwicklungsgespräche zwischen dem Schulreferat der Schulstiftung und den Schulleitungen und den Steuergremien der einzelnen Schulen statt. Die Ergebnisse werden in Vereinbarungen zu Arbeitsschwerpunkten gebündelt.  Schule und Schulreferat arbeiten daran, diese Vereinbarungen umzusetzen, und ziehen im folgenden Schulentwicklungsgespräch Bilanz. 

Begleitung und Beratung durch das Schulreferat

Drei Schulreferent*innen unterstützen und beraten die Schulen fortlaufend in ihrer pädagogischen und schulorganisatorischen Arbeit, sowohl individuell als auch im Kontext übergreifender Querschnittsaufgaben.  

Beauftragte für Inklusion, Mediation, Kinderschutz  

Stiftungsinterne Expert*innen begleiten als verlässlich erreichbare Ansprechpersonen die schulische Bildungs- und Erziehungsarbeit, tragen dadurch zu einer hohen Qualität bei und sichern stetige Weiterentwicklung.  

Dienstversammlungen, Austauschrunden und Netzwerktreffen

Regelmäßig finden Dienstversammlungen aller Schulleiter*innen und aller Koordinierenden Erzieher*innen statt, ebenso Austauschrunden der stellvertretenden Schulleitungen und Netzwerktreffen aller beratenden oder für bestimmte Aufgabenbereiche beauftragten  Mitarbeiter*innen.  

Besetzung von Leitungspositionen

Führungspositionen werden nach Ausschreibung und einem vorgegebenen regelhaften und kriteriengeleiteten Bewerbungs- und Auswahlverfahren besetzt. Schulleitungen werden durch das Kuratorium der Schulstiftung berufen oder beauftragt.  

Coaching, Supervision und Beratung

Bei Bedarf stehen externe Kooperationspartner*innen für verschiedene Unterstützungsformate zur Verfügung, einerseits für persönliche Belange im beruflichen Kontext, andererseits auch für die allgemeine Schulentwicklung, beispielsweise im Rahmen von Teamentwicklungsprozessen.   

Fortbildung

Allen Mitarbeitenden der Schulstiftung steht das umfangreiche und vielfältige Fortbildungsprogramm der stiftungseigenen Fortbildungsabteilung weitgehend kostenfrei zur Verfügung. Eine Fortbildungsvereinbarung bietet einen verlässlichen Rahmen.  

Personalentwicklung

Die professionelle Suche nach geeigneten Mitarbeiter*innen, sowohl im pädagogischen wie im nicht-pädagogischen Bereich, ist die Aufgabe eines stiftungsinternen Recruitings. Die Schulträgerin teilfinanziert berufliche Weiterbildungen und ermöglicht interne Karriereschritte.  

IT – Support

Aus der Geschäftsstelle heraus steht eine stiftungseigene IT-Abteilung allen Schulen in jeder Frage rund um das Thema Digitalisierung hilfreich zur Seite. Das betrifft alle Fragen der technischen Ausstattung für digitales Lernen und Lehren sowie Datensicherheit und Datenschutz. Die IT-Abteilung arbeitet dabei eng mit dem Schulreferat zusammen, um technische und pädagogisch-didaktische Expertise zu verbinden.  

Chancenpatenschaften

Die Abteilung Fundraising und Ehrenamtsmanagement leistet mit der Umsetzung des kontinuierlich wachsenden Programms „Chancenpatenschaften“ einen hilfreichen Beitrag, damit Schulen individuelle Fördermöglichkeiten für viele einzelne Schüler*innen anbieten können.    

Partizipation 

Die regelmäßige Arbeit verschiedener Arbeitsgruppen mit den jeweiligen Themenbereichen und Arbeitsschwerpunkten angepassten Zusammensetzungen bietet vielen unterschiedlichen Personen Raum für Mitbestimmung und Einflussnahme. 
Das Kirchliche Schulgesetz eröffnet viele Möglichkeiten für alle an Schule beteiligten Gruppen, an der Schulentwicklungsarbeit teilzuhaben und sie gemeinsam voranzutreiben.  

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Kommunikationsabteilung der Schulstiftung begleitet die Arbeit des Schulreferats, indem sie die Arbeit der Schulen öffentlich macht und deren Akzeptanz und Bekanntheit stärkt.

Unser Auftrag

Auftrag der evangelischen Schulen ist es, Lernen für alle Schüler*innen zu ermöglichen. Das heißt für die Evangelische Schulstiftung, dass Evangelische Schule sich in jeder Lernsituation auf die volle Entfaltung der von Gott geschenkten Begabungen eines jeden Menschen konzentriert und diese fördert.  

Eigenständigkeit

Unsere Schulen übernehmen eigenständig die Verantwortung für die Qualität ihrer Arbeit und die Erfüllung dieses Auftrags. 

Sie lassen sich von der Frage leiten, was ihre Schüler*innen benötigen, um Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen und sich mit der Welt auseinanderzusetzen, um sich eine Meinung zu bilden und dafür einzustehen.  

In ihrer Qualitätsentwicklung genießen unsere Schulen einen großen pädagogischen  Gestaltungsspielraum, der in den pädagogischen Konzepten und Schulprogrammen seinen Ausdruck findet.   

Gestaltungsspielräume

Eine Auswahl der Schwerpunkte:  

  • der jahrgangsgemischte Unterricht,  
  • die  Auflösung des bisherigen Fächerkanons zugunsten von projektorientiertem Unterricht, 
  • die Ersetzung der klassischen Zeugnisse durch Bilanz- und Zielgespräche und/oder Halbjahresgespräche, in denen Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern den Lernstand reflektieren und die Schüler*innen sich neue Ziele setzen,   
  • die Einführung neuer Unterrichtsfächer oder -formate, wie etwa diakonisches Lernen, Verantwortung, Herausforderung, Pulsare,
  • Lernen und Lehren mit und durch digitale Medien, die Unterrichtsformate und Aufgabenstellungen sowie die Zusammenarbeit zwischen den Schüler*innen und zwischen Schüler*innen und Lehrkräften verändern,   
  • die Nutzung verschiedenster Lernmanagementsysteme, wie etwa Google Workspace, itsLearning oder MS O365/ Teams.
Qualitätsbereiche

Seit 2018 orientieren sich die Schulen der Evangelischen Schulstiftung in ihrer Qualitätsentwicklung an den Kriterien des Deutschen Schulpreises, denen sie ein eigenes Leitbild evangelischer Schulkultur vorangestellt haben.   

Dieses Modell mit seinen Leitfragen zu den sechs Qualitätsbereichen Leistung, Unterrichtsqualität, Schulklima/Schulleben/außerschulische Partner, Umgang mit Vielfalt, Verantwortung und Schule als lernende Organisation ermöglicht es jeder unserer Schulen, eigene Antworten zu finden, je nach den Bedürfnissen und dem Bedarf der Schüler*innen und angepasst an die jeweilige Situation der einzelnen Einrichtung.   

Die Evangelische Schulstiftung ist 2020 eine Kooperation mit der Deutschen Schulakademie eingegangen, die unsere Schulen in ihrer Qualitätsentwicklung und in der Arbeit mit den Leitfragen des Deutschen Schulpreises unterstützt. 

Digitale Konzepte entwickeln

Die Evangelische Schulstiftung in der EKBO gestaltet die digitale Entwicklung aktiv: konzeptionell, technisch-administrativ, didaktisch und in gesellschaftlicher Verantwortung.   

In den pädagogischen Konzepten und im jeweiligen christlichen Profil unserer Schulen ist die Erziehung zu Mündigkeit, Selbstbestimmtheit und klarer Werteorientierung die Grundlage, um christliche Lebens- und Glaubensvorstellungen in der Gesellschaft zu entfalten. Unsere Werte sind ebenso nötig, um den Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein und ihre Chancen zu ergreifen.   

Den digitalen Wandel zu gestalten begreift die Evangelische Schulstiftung in der EKBO deshalb als ganzheitliche Aufgabe. Wir lassen uns von folgenden Prinzipien leiten:  

  • Stärkung einer Lernkultur der Selbsttätigkeit  
  • Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung  
  • Offenheit und produktive Fehlerkultur  
  • Inklusion  
  • Neujustierung der Lehrer*innenrolle im Sinne der Lernbegleitung
  • Stärkenorientierte Entwicklung  
  • Individualisierung und Personalisierung  

Eine Reihe von Maßnahmen und Angeboten unterstützen unsere Schulen, damit sie digitales Lernen und Arbeiten bestmöglich umsetzen können  

AG Strategie Digitalisierung

Die Mitglieder aus Schulen und Geschäftsstelle formulieren hier langfristige Ziele und nehmen Abstimmungen zwischen unseren Schulen und den verschiedenen Abteilungen der Geschäftsstelle vor. Die AG arbeitet mit modernen Projektmethoden und koordiniert die verschiedenen Aufgaben.  

Neue Lernformate

 An unseren Schulen werden Formate des Lernens erprobt und umgesetzt, die einer zeitgemäßen Lernkultur entsprechen. Dabei setzen die Pädagog*innen auf Eigenständigkeit und Selbstverantwortung der Lernenden und ganzheitliche Motivation.  

Lernplattformen/ Lernmanagementsysteme  

Die Evangelische Schulstiftung schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz verschiedener Lernplattformen. Die Schulen können dabei zurzeit zwischen MS Teams/O365, ItsLearning, der HPI-Schulcloud oder Open-Source-Systemen wählen.  

Medienbildung

Medienbildung ist Kompetenzentwicklung im Kontext neuer Lernkultur. Die Schulen unserer Stiftung organisieren Lehren und Lernen im Zeichen der Kultur der Digitalität (nach Felix Stalder). 

Fortbildung 

 Unser systematisches Fortbildungskonzept im Bereich der Digitalität setzt auf mehrere Säulen: Es gibt eine sechsmonatige Langzeitfortbildung, in der zahlreiche Lehrkräfte unserer Schulen in wöchentlichem Turnus eng begleitet werden bei ihrer digitalen Arbeitsweise. Sie werden unterstützt bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen und ihrer Haltung. Zusätzlich entstehen dabei auch Vernetzungen und selbstorganisierte interne Weiterbildungen. Darüber hinaus gibt es zielgerichtete spezielle Fortbildungen, wie etwa zu den Lernplattformen oder einzelnen aus den Schulen nachgefragten Themen. Externe Spezialisten unterstützen die Arbeit der Schulstiftung.  

Medienentwicklungspläne

Bei der Umsetzung der schulspezifischen Medienentwicklungspläne begleitet und berät das Schulreferat unsere Schulen fortlaufend. Sie arbeiten kollaborativ in einem Netzwerk zusammen, um ihr Wissen zu bündeln.  

Digitalpakt  

Durch das Zusammenwirken verschiedener Abteilungen können die Schulen die Möglichkeiten der Digitalpakte in Berlin und Brandenburg effizient nutzen. In enger Abstimmung meistern Schulen und Geschäftsstelle administrative Herausforderungen.  

Support durch die IT-Abteilung 

Alle Schulen der Evangelischen Schulstiftung erhalten schnellen und zielgerichteten Support durch die IT-Abteilung. In der langfristigen Konzeption der digitalen Strategie sucht die IT-Abteilung gemeinsam mit den Schulen Lösungsmöglichkeiten, die auf eine sinnvolle Verbindung von Hardware- und Software-Lösungen an den einzelnen Schulen setzen.  

Datenschutz  

Unser stiftungseigener Datenschutzbeauftragter nutzt auswärtige rechtliche Expertise, um ein möglichst hohes Maß an rechtlicher Sicherheit und Verlässlichkeit herzustellen. Schulen, Datenschutzbeauftragter und Schulreferat stehen in engem Kontakt zu allen tagesaktuellen Fragen zu Datenschutz und Datensicherheit.  

Digitale Verknüpfung zwischen Schulen und Geschäftsstelle 

Moderne digitale Instrumente des Cloud Computing sorgen dafür, dass wir schnell kommunizieren und Arbeitsabläufe effizient gestalten und dokumentieren.