Evangelische Schulstiftung in der EKBO

Sozial-Diakonisches Lernen

Ob an Projekttagen oder im Sozialpraktikum – das Sozial-Diakonische Lernen durchzieht das Programm aller Schulen der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO. 

Das Wahlpflichtfach Sozial-Diakonisches Lernen, kurz SDL, gehört seit mehr als zehn Jahren zum pädagogischen Konzept der Evangelische Schule Spandau. Das  Ziel: Die Schüler*innen sollten das soziale und diakonische Lernen praxisnah im Alltag erleben.

Seit dem Schuljahr 2013/14 können Schüler*innen der 7. Klasse das Schulfach bis zur 10. Klasse wählen. Das Sozial-Diakonische Lernen ist stark handlungsorientiert ausgerichtet und bietet neben theoretischen Grundlagen und Expertengesprächen auch regelmäßige Praxiseinheiten. Dabei unterstützen die Schüler*innen Altenheime, Kitas oder haben Einsätze in der Obdachlosen-, Behinderten- oder Flüchtlingshilfe. Die Evangelische Schule Spandau kooperiert mit verschiedenen sozialen Trägerin wie etwa dem Evangelischen Johannesstift. Die Vorteile des Wahlpflichtfachs: Schüler*innen können nicht nur einmalig und kurz in einen sozialen Bereich „hineinschnuppern“, wie etwa in den sonst üblichen Sozialpraktika, sondern durch regelmäßige Begegnungen und Tätigkeiten kontinuierlich in der Praxis lernen und handeln. 

An vielen Schulen gibt es unterschiedliche sozial-diakonische Projekte im Laufe des Schullebens, wie etwa an der Evangelischen Schule in Steglitz.

Im zweiten Halbjahr der 8. Klasse wird der Religionsunterricht für zehn Wochen durch das Projekt „Begegnung von Jung und Alt“ ersetzt. Hier erleben Schülerinnen und Schüler den Austausch und das Lernen zwischen Generationen hautnah. Einmal pro Woche besuchen sie eine ältere Person, um gemeinsam zu kochen, Ausflüge zu machen oder einfach Zeit miteinander zu verbringen. Diese Begegnungen sind mehr als nur Besuche; sie sind Brücken zwischen Jung und Alt, die Empathie und Verständnis fördern.

Die Jugendlichen wählen ihre Projektpartner*innen selbst, oft aus dem Umfeld von Freunden oder der Gemeinde. Im Unterricht bereiten sie sich auf Themen wie Alter und Diakonie vor, während ein Tagebuch als kreativer Begleiter ihre Erlebnisse festhält. Diese persönliche Verbindung wirkt weit über die Projektzeit hinaus und stärkt nicht nur das Klassenklima, sondern bleibt den Beteiligten lange in Erinnerung. Ein Projekt, das nicht nur verbindet, sondern auch nachhaltig wirkt.

Weitere Infos unter:
Begegnung von Jung und Alt – Werkbuch Evangelisch

Das Sozialpraktikum findet an verschiedenen Schulen der Stiftung statt. Am Grauen Kloster ist es seit über 40 Jahren ein zentraler Bestandteil des letzten Schuljahres vor der gymnasialen Oberstufe. Zwei Wochen lang arbeiten die Schüler*innen in sozialen Einrichtungen außerhalb ihres gewohnten Umfelds, oft sogar außerhalb Berlins. Diese Distanz fördert eine tiefere Auseinandersetzung mit hilfsbedürftigen Menschen und stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe.

Begleitende Lehrkräfte und Ansprechpartner in den Einrichtungen unterstützen die Jugendlichen dabei, ihre Erfahrungen zu reflektieren. Nach einer Hospitationsphase übernehmen sie zunehmend eigenständige Aufgaben, wobei alle Tätigkeiten rechtlich und entwicklungspsychologisch vertretbar sind.

Das Praktikum ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, christliche Werte und soziale Kompetenzen praktisch zu erfahren und über ihren individuellen Horizont hinauszublicken. Es bietet eine einzigartige Gelegenheit, persönliche Reife zu entwickeln und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Weitere Infos unter:
Sozialpraktikum – Ev. Gymnasium zum Grauen Kloster

„Wir sind sehr stolz auf dieses in Berlin einmalige Projekt. Hier lernen die Schüler*innen das Handeln mit Herz und Hand – praktische Fähigkeiten, die in der Schule oft zu kurz kommen. Das ist beispielhafte evangelische Schulkultur und dafür danke ich allen Beteiligten.“

Frank Olie, Vorstandsvorsitzender
der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO