Evangelische Schule Steglitz feiert 75-jähriges Jubiläum

Mit der Aufführung vom Gleichnis vom Senfkorn führten Schüler*innen der Evangelischen Schule Steglitz in das Jubiläumsfest auf dem Schulhof am 15. September 2023 ein: Gleich einem Senfsamen, das keimt und wächst und größer wird als alle anderen Stauden und Schutz und Schatten spendet, so gedieh und wuchs auch die Evangelische Schule Steglitz zu einer nun dreigliederigen Schule auf – nach nunmehr 75 Jahren.

Als Symbol für das „Große“, das durch Gott machbar ist und zur Erinnerung an das Reich Gottes, boten Schüler*innen an ihren Ständen in kleinen Truhen Senfsamen zum selber einpflanzen ein.

Der kommissarische Schulleiter Rainer Lammert würdigte „das biblisches Alter“ der Schule. 1948 startete die Schule damals mit nur zwei Anfängerklassen und einer Lehrkraft. 1954 kam die Realschule dazu. Da die Raumnot groß war, plante man einen Schulneubau, der 1962 Wirklichkeit wurde. Das Grundstück wurde damals noch für 428.000 Deutsche Mark von der Kirche gekauft. 1970 wurde die neue Schule eröffnet. 2004 erfolgte dann die Übernahme der Schule in die Schulstiftung der Evangelischen Kirche. Ab 2014 reiften die Pläne, eine Oberstufe einzurichten. Nach vielen Jahren und Mühen und der erfolgreichen Unterstützung des Trägers, konnte diese letztlich zum Schuljahr 2021/22 eingeführt werden, was durch den Neubau des Ichthys-Hauses möglich wurde.

In seiner Rede erinnerte der kommissarische Schulleiter daran, dass der wichtigste Faktor für ein gelingendes Lernen vor allem die Beziehungsarbeit sei – und nicht die Vermittlung abfragbaren Wissens und zitierte damit den Bildungsforscher John Hattie. Der Trend zum neuen Lernen bedeute, dass sich die Bildungsarbeit verändern müsse. Lammert betonte: „Arbeiten wir also auch zukünftig daran, die Neugierde bei unseren Schüler*innen zu wecken, um sie für die nächsten Jahre zu erhalten. Talente und Potenziale müssen entfaltet und gefördert werden: weg von der Bewertung – hin zu der Wertschätzung, weg vom defizitären Blick – hin zum Blick auf die Potenziale, statt Kontrolle – Vertrauen, statt Angst vor Fehlern – Mut zu Fehlern!“ In diesem Sinne wünschte Lammert seiner Schule für die nächsten 75 Jahre: „Viel Glück und Erfolg, kreative Ideen und vor allem Mut zur Neugestaltung!“

Glückwünsche vom Vorstand überbrachte die Schulreferentin der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Christine Teske: „Die Evangelische Schule Steglitz steht für diakonisches Lernen, für Nachhaltigkeit, für Inklusion und für Vielfalt. Hier ist ein ganz besonderer Ort evangelischer Bildung entstanden, der nun seit zwei Jahren den Schüler*innen eine durchgängige dreizehnjährige Bildungsbiografie ohne Schulwechsel bis zum Abitur bietet: Ein Ort des Lernens, der Inspiration und Zusammenlebens für alle. Hier lernen 600 Schüler*innen, um die sich tagtäglich rund 80 Erwachsene mit viel Geduld und Leidenschaft kümmern.“ Dafür dankte die Schulreferentin dem gesamten Kollegium der Schule und auch den Eltern und Schüler*innen für das bisher Erreichte.

v.l. Christine Teske, Rainer Lammert, Frau Reuter, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Fotos: Frank Wölffing

Anschließend führte eine Schüler*innen-Tanzgruppe durch das weitere Programm. An zahlreichen Mitmach- und Essensstände, einem Märchenzelt und einer Hüpfburg konnten die Besucher das Jubiläumsfest genießen.

Die Evangelische Schule Steglitz ist eine der fünf ältesten Schulen der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, die dieses Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiert.

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