Evangelische Schule Spandau feiert 75-jähriges Jubiläum
Mit einem festlichen Gottesdienst in der Stiftskirche des Johannesstifts feierte die Schulgemeinde der Evangelischen Schule Spandau am 10. November 2023 mit ihren geladenen Gästen, darunter der Bezirksbürgermeister Frank Bewig, die Schulstadträtin Dr. Carola Brückner und der Vorsitzende der SPD Berlin, Raed Saleh, ihr 75-jähriges Bestehen.
Schüler*innen der ersten bis zur elften Klasse führten durch den bunten Gottesdienst. In ihrer Rede erinnerte die Stiftsvorsteherin des Evangelischen Johannesstiftes und Kuratoriumsmitglied der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Anne Hanhörster, an die damalige politische Situation, die zurzeit der Gründung der Schule 1948 herrschte: „Die Menschen in der Nachkriegszeit hatten nicht nur Hunger auf Nahrung, sondern auch Hunger auf freie Bildung! Und so wurde die erste evangelische Schule im Johannesstift, noch ganz klein, im Melanchthonhaus, eröffnet. Es war zwar kein Geld da – aber hungrige Kinder nach Essen und Bildung“.
75 Jahre später ist viel gewachsen und entstanden: So hat die Evangelische Schule Spandau nicht nur eine gymnasiale Oberstufe bekommen, es existiert auch die beispielhafte Schule ohne Grenzen und das besondere Wahlpflichtfach „Sozial-Diakonisches Lernen“, das dieses Jahr bereits sein zehnjähriges Jubiläum feierte.
In seiner Predigt stellte der Diakon und das ehemalige, langjährige Kuratoriumsmitglied der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Ingo Moy, die Frage:„Ist die Evangelische Schule Spandau eine gute Schule?“ und unterzog sie den drei Prüfungskriterien in Bezug auf Lernen? Leben? Glauben? Gute Gemeinschaft, zusammenleben, lernen und Spaß haben – das gehöre nach seiner Meinung auf jeden Fall zu einer guten Schule und all diese Kriterien erfülle die Evangelische Schule Spandau: „Grenzen überwinden, bereit sein, gemeinsam zu teilen, Menschen verbinden, vielleicht auch gerade die, die benachteiligt und beeinträchtigt sind und sie in die Lebensgemeinschaft zu integrieren – das ist ein Markenzeichen des Christentums! Aber dass eine Schule gut ist und gut bleibt – dafür sind letztlich alle – auch die Schüler*innen zuständig, denn sie sind Teil der Verantwortung für eine gute Schule und sie sind Teil der guten Botschafter*innen für diese Schule – also weiter so!“
Auch der Superintendent des Kirchenkreises Spandau, Florian Kunz, gratulierte der Schule herzlich: „Lernen mit Freunden, so das Motto der Schule – genauso muss es sein, denn dann macht das Lernen besonders viel Spaß, dann motiviert das. Miteinander lernen, Wissen teilen, umgeben von Freunden auch aus dem Johannesstift – das macht die Schule zu einem ganz besonderen Ort des Zusammenspiels.“
Dass die Evangelische Schule Spandau und das Johannesstift ein ganz besonderer Ort sind, betonte auch der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, in seinem Grußwort: „Seit Beginn meiner Tätigkeit in der Schulstiftung begleitet mich die Evangelische Schule Spandau und ich begleite sie. Und ich komme immer wieder gerne hierher, weil der Ort hier – auch das Johannesstift – ein ganz besonderer Ort ist.“ Er betonte das gute kollegiale Miteinander in der Schule und die gute Zusammenarbeit sowohl mit dem Johannesstift als auch mit dem Bezirk: „Es tut gut, starke Partner an seiner Seite zu haben.“ Pünktlich zum Jubiläum erhielt die Schule von der Senatsverwaltung die Anerkennungsurkunde für die gymnasiale Oberstufe.
Schulleiter Thomas Brand sagte: „Von einer kleinen Ein-Raum-Schule sind wir nun zur Schule für alle – von der Grundschule bis zum Abitur – im Norden von Berlin geworden.“ Das Gelingen von Schule hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste Faktor für gelingendes Lernen sei jedoch der Beziehungsfaktor. „Und Beziehungsarbeit wird bei uns ganz großgeschrieben“, so Brand. Dass die Evangelische Schule Spandau dabei auf dem richtigen Weg sei, erkenne er daran, dass viele ehemalige Schüler*innen wieder zurückkommen, um als Pädagog*in dort zu arbeiten. Seiner Schule wünsche er für die Zukunft viel Kreativität und immer wieder Mut zur Neugestaltung.
Auch der Bezirksbürgermeister Frank Bewig hob die Wichtigkeit der Schule für den Bezirk hervor: „Sie als Schule in freier Trägerschaft sind ein verlässlicher Partner an unserer Seite, um das Schulplatzproblem zu verringern. Sie sind ein Beispiel für uns, dass wir immer wieder nachdenken und handeln müssen, wie wir auch in Zukunft freie Träger noch besser unterstützen können, damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen können.“ Er betonte das große Engagement, das gute Miteinander und die hohe Motivation, die er an den Schüler*innen wahrnehme – sei es in speziellen Projekten und Wettbewerben oder im Wahlpflichtfach Sozial-Diakonisches Lernen.
Als Jubiläumsgeschenk und Anerkennung überreichte er dem Schulleiter einen speziellen „Berlin-Buddy“, der speziell für den Bezirk Spandau steht.