Mit gutem Vorbild voran – Schüler*innen in Steglitz leben Nachhaltigkeit vor

Auch in diesem Jahr gehen die Schüler*innen der Evangelischen Schule Steglitz mit gutem Beispiel voran: Zwei Tage lang arbeiten Schüler*innen im Projekt „Schüler*innen machen NACHHALTIG Schule“ von der vierten bis zur zehnten Klasse in selbstorganisierten Workshops zum Thema Nachhaltigkeit. Projektleitung haben jeweils zwei Elftklässler*innen pro Workshop. Die Schule hat in diesem Jahr eine Nachhaltigkeitskonzeption verabschiedet, die Themen in allen Klassenstufen verankert. Damit wurde sie auch wieder vom Senat als „Internationale Nachhaltigkeitsschule – Umweltschule in Europa 2023“ zertifiziert.

Im Hof wird fleißig gesägt, gehämmert, gestrichen und geölt: Hier entstehen neue Blumenkästen, Vogelhäuser und Insektenhotels. Sogar neue Hochbeete werden gebaut. Dafür sind die vierten und fünften Klassen zuständig, die insgesamt zehn neue Hochbeete bauen: Hierzu benötigen die Schüler*innen noch eine Drainage, damit die Bewässerung gut funktioniert. Die beiden elfjährigen Theo und Leo aus der fünften Klasse erklären, warum sie sich genau diesen Workshop ausgesucht haben: „Ich arbeite gerne mit Pflanzen im Garten“, sagt Theo und Leo ergänzt: „Ich finde es spannend, dass wir hier Dinge bauen, die später dann auch eingesetzt werden und nützlich sind.“

Fotos: Christoph Eckelt

Gleich um die Ecke herrscht großer Andrang: Im Hühnerhaus wird gerade gefüttert. Die Hühner von der Sorte „Federfüßige Zwerge“ gehören seit 40 Jahren zur Schulgemeinschaft – in verschiedenen Generationen. „Die Hühner gehören bei uns einfach dazu“, erklärt Lehrerin Antje Reisch, die den „Hühner“- Workshop betreut. zwölf Hennen und vier Hähne leben hier, alle zwei bis drei Tage legen die Hennen ein Ei. „Der Andrang für den Hühnerdienst im Schulalltag ist riesig“, freut sich Antje Reisch. Den Hühnerdienst übernehmen regulär die Schüler*innen der Klassen vier bis sieben.

In der Werkstatt im Keller wird das entsprechende Equipment gebaut: Eine Hühnerstange und eine Hühnerschaukel. Lina, Amelie und Nils aus der 6a benutzen dafür dicke Obstbaumäste, die sich gut schneiden lassen.

John, Jessi und Niklas aus der 10 a verschaffen sich mit ihrer Videokamera einen Überblick: Sie drehen ein Video zum Thema Nachhaltigkeit. Neben einer Dokumentation der Workshops möchten sie über die Massentierhaltung berichten und zum anderen zehn Tipps geben, wie man nachhaltiger leben kann.

Im Workshop Upcycling aus Aludosen entstehen aus normalen Trinkdosen wunderschöne Windlichter und Lichterketten. Und aus Tetrapack-Verpackungen präsentieren die vierten bis sechstens Klasen stolz Vogelhäuser, Portemonnaies und hübsche Aufbewahrungsbehälter.

„Wir möbeln unsere Schule auf“ ist ein ganz besonderes Projekt – hier beteiligen sich auch Lehrer*innen und sogar die Schulleiterin Sigrid Kettner packt mit an. Denn hier geht es darum, die Schule mit dem vorhandenen Mobiliar schöner und effektiver zu gestalten: „Gemeinsam mit den Schüler*innen versuchen wir für unsere Möbel den optimalen Standort zu finden, so dass die Schüler*innen zum Beispiel ungestört in einer ruhigen Ecke entspannen oder auch die Möglichkeit bekommen, ihre Hausaufgaben zu erledigen.“ Am Fenster gibt es nun eine sehr schöne Sitzecke mit zwei Schreibtischen.

Schüler programmieren die Recycling-App

Insgesamt werden 14 Workshops angeboten von Kleidung Recycling, Müllaufsammeln im Kiez,  Zaubern ohne Strom, Biosphäre, Möbel bauen aus Holzpaletten, Upcycling aus Aludosen und sogar die Programmierung einer App zur Mülltrennung wird angeboten: Dazu entwerfen die Schüler*innen ein Plakat mit einem QR-Code: Über die App erfahren Interessierte dann welcher Müll wohin gehört und weitere Informationen zum Thema Recycling. Die beiden dreizehnjährigen Linus und Max aus der 7b sind begeistert von der Idee: „Wir sind sehr technikaffin, daher macht uns das Programmieren Spaß. Außerdem ist es toll, dass wir dann ein Ergebnis haben, das wir selber nutzen können.“   

In der Evangelischen Schule Steglitz gehört das Fach „Nachhaltigkeit – Bewahrung der Schöpfung“ zum regulären Unterrichtsfach ab der zehnten Klasse. Die Angebote der Workshops orientieren sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

Auch der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, meint: „Gerade in unserer heutigen Zeit ist es besonders wichtig, dass auch schon unsere jüngeren Schüler*innen lernen, verantwortungsvoll mit der Umwelt, der Erde und ihren Gütern umzugehen. Dieser besonderen Verantwortung werden wir gerecht, wenn wir Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in den Unterricht integrieren.“

Im nächsten Jahr wird die gymnasiale Oberstufe in Steglitz zum ersten Mal ihr Abitur ablegen.

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