80. Geburtstag mit Schule gefeiert: Dienstälteste Lehrerin Berlins arbeitet bei der EKBO-Schulstiftung

Mit 58 Dienstjahren ist sie die wahrscheinlich älteste, fast durchgängig arbeitende Lehrerin in Berlin. Verena Zapf, die an der Evangelischen Schule Köpenick Biologie und Chemie unterrichtet, feierte gerade ihren 80-jährigen Geburtstag. Im Ruhestand hielt es die Berlinerin nur knapp zwei Monate aus.

Verena Zapf im Kreis ihrer Schüler*innen

Und die zweifache Mutter denkt noch lange nicht daran aufzuhören: „Solange es gesundheitlich geht, möchte ich unterrichten!“ Die Schule und vor allem die Arbeit mit ihren Schüler*innen würden ihr sonst zu sehr fehlen, erklärt Zapf. Und von denen haben zumindest die ersten Jahrgänge schon längst das Rentenalter erreicht.

Nun gratulierte die gesamte Schulgemeinschaft „ihrer Frau Zapf“ mit einem Überraschungsständchen in der ersten großen Pause zum 80. Geburtstag. Und weitere Ehrengäste beglückwünschten die Pädagogin – so gratulierten auch die ehemalige Schulleiterin  Ingrid Haack-Seelemann, der heutige Schulleiter Michael Tiedje und der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, der junggebliebenen Powerfrau.

v.l. ehemalige Schulleiterin Ingrid Haack-Seelemann, Vorstandsvorsitzender der EKBO-Schulstiftung Frank Olie, Verena Zapf und Schulleiter Michael Tiedje.

Frank Olie sagte in seinem Grußwort: „Liebe Frau Zapf, ich gratuliere Ihnen im Namen der gesamten Stiftungsfamilie! Sie sind das beste Beispiel dafür, dass man bei uns auch mit 80 Jahren noch glücklich durch den Schulalltag gehen kann. Danke, dass sie auch weiterhin unsere Schüler*innen und Kolleg*innen unterstützen wollen! Danke für alles, was sie bereits geleistet und erreicht haben!“

Und dieses „Erreichte“ kann sich sehen lassen. Viele ihrer ehemaligen Schüler*innen unterrichten mittlerweile selbst Chemie oder Biologie. Doch ein Schicksal hat die Lehrerin besonders berührt. Einer ihrer schwächeren Schüler kam zu ihr und klagte, dass er sich das Abitur nicht zutrauen würde. Zapf erklärt: „Da habe ich gesagt: Wir schaffen das! Wir schaffen das gemeinsam!“ Der Schüler studierte nach dem Abitur Chemie und ist mittlerweile Professor an einer deutschen Universität. Noch immer stehen die beiden in Kontakt.

Zapf, die noch zweimal in der Woche ins Fitnessstudio geht, folgt damit auch ihrem eigenen Motto „Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch!“ Eine Einstellung, die ihr bis heute das Vertrauen und die Wertschätzung ihrer Schüler*innen einbringt. Mit vielen steht Zapf, die mit der DDR-Fußball-Legende Manfred Zapf verheiratet ist, bis heute per Instagram oder Facebook in Verbindung.  

Ihr jetziger Schulleiter, Michael Tiedje, erklärt: „Sie ist für uns eine große Bereicherung und pädagogisch immer auf dem neuesten Stand. Auch ihre Kolleg*innen schätzen Verena Zapf für ihre große Erfahrung und ihre Bereitschaft zu unterstützen, wo es nur geht! Für die Evangelische Schule Köpenick ist Verena Zapf eine echte Bereicherung!“

Zapf, die ursprünglich lieber Lehramt auf Englisch und Latein studiert hätte, musste sich selbst ihren Zugang zur Chemie hart erkämpfen, denn dieses Fach wurde in der ehemaligen DDR gebraucht. Nach ihrem Studium in Berlin arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung im staatlichen Schulwesen. Zapf erzählt: „Als ich dann zurückwollte, sagte man mir, dass Lehrer*innen nicht gebraucht würden. Glücklicherweise erzählte mir meine Friseurin von der offenen Stelle an der Evangelischen Schule Köpenick. Ich rief an, stellte mich vor und drei Tage später hatte ich die Stelle!“

Gefragt, wie lange sie denn noch weiter arbeiten wolle – seit zwei Jahren unterrichtet sie „nur noch“ auf einer halben Lehrer*innenstelle – meint Zapf: „Das kann man locker bis 100 schaffen!“

Frank Olie meint dazu: „Die Schulstiftung und die Schulgemeinde der Evangelischen Schule Köpenick würde das sehr freuen! Wir wünschen ihr alles Gute und vor allem Gesundheit für die kommenden Jahre!“

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