Neukölln – Schüler*innen beschäftigen sich mit dem Ende der Weimarer Republik
Rund 300 Schüler*innen der Evangelischen Schule Neukölln sowie eine Gruppe des benachbarten Albert-Schweitzer-Gymnasiums verfolgten die Aufführung „RUIN – Weimar, die geschasste Republik“, des Axensprung Theaters, Anfang Oktober 2025. Das Stück bildet den dritten und abschließenden Teil der Weimar-Trilogie.
Das etwa 100-minütige Theaterstück beleuchtet die letzten Jahre der Weimarer Republik (1929–1933), eine Zeit geprägt von wirtschaftlicher Not, politischer Instabilität und dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Anhand fiktiver Figuren und ihren persönlichen Geschichten wird gezeigt, wie gesellschaftliche Spaltung, Propaganda und einfache Feindbilder zu einer tiefen Krise der Demokratie führten.
Im Anschluss an die Vorstellung fand eine Fragerunde mit den Darsteller*innen statt. Dabei diskutierten die Schüler*innen Parallelen zwischen der dargestellten Zeit und aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Genannt wurden unter anderem der „Anstieg extrem rechter Wähler“, eine „Spaltung der Gesellschaft“ sowie der Umgang mit „Lügenpresse“-Rufen und der Einfluss sozialer Medien auf Meinungsbildung. Mehrere Schüler*innen berichteten zudem von persönlichen Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis, in denen politische Haltungen und gesellschaftliche Konflikte sichtbar werden.

Auf die Frage, was junge Menschen selbst tun können, um demokratische Werte zu stärken, betonten die Teilnehmenden die Bedeutung von Diskussion und Beteiligung – auch schon vor dem Wahlalter. Demokratie, so das Fazit der Runde, beginne im Alltag und lebe vom Engagement jedes Einzelnen.
Mit der Aufführung von „RUIN“ erhielten die Schüler*innen die Möglichkeit, historische Zusammenhänge der Weimarer Republik mit heutigen gesellschaftlichen Fragen zu verknüpfen und über den Wert demokratischer Mitgestaltung zu reflektieren.
Die Friede Springer Stiftung und der Förderverein der Evangelischen Schule Neukölln unterstützten die Vorführung finanziell.





