Brandenburg: Grüner Wetterschutz-Mantel für den Schulweinberg

VVon Weißdorn über Schneeball bis zur Hundsrose – der Weinberg des Evangelischen Schulcampus am Dom zu Brandenburg bekam Anfang März einen neuen Windschutzstreifen. Damit die bereits gesetzten Reben in Ruhe wachsen können, pflanzten die Schüler*innen einen schützenden Mantel aus heimischen Gehölzen.

Foto: Rüdiger Böhme

Rund 30 Schüler*innen der Seminarkurse Biodiversität oder Weinbau brachten die 400 Setzlinge auf dem Areal auf den Vossbergen in die Erde. Jede Pflanze braucht vier Quadratmeter zum Wachsen. Ihr Lehrer Dr. Konstantin König erklärt, worauf die Elft- und Zwölftklässler dabei achten mussten: „Die Herausforderung war, dass am Ende kein akkurates Schachbrettmuster mit gleichen Abständen entsteht. Der Gehölzstreifen soll später natürlich gewachsen wirken und nicht nach einem gleichförmigen, von Menschenhand geschaffenen Raster.“

Foto: Rüdiger Böhme

Ziel der Aktion: rund 1.500 Quadratmeter Fläche mit heimischen Gehölzen bepflanzen. Die Setzlinge aus der Forstwaldschule Luckenwalde werden sich über Jahrzehnte zu einem großen Schutzstreifen auf der nördlichen Höhenlinie des Schulweinbergs Vossberge entwickeln. Hier werden einheimische Vögel und Insekten Schutz und Nahrung finden. Gleichzeitig sollen die Schüler*innen auch herausfinden, ob und wie Gehölze das lokale Mikroklima des Weinbergs beeinflussen. Dr. König führt aus: „Bietet das langgezogene Heckenband Windschutz? Trocknet der märkische Sandboden weniger schnell aus? Wird die Erde nährstoffreicher? – Das alles sind Fragen, die unsere Schüler*innen untersuchen werden.“

Der Schulleiter Olaf Gründel freut sich über diesen nächsten Schritt: „Das Thema Nachhaltigkeit durchzieht unseren ganzen Schulcampus, von der ersten Klasse über die Mittlere Reife bis zum Abitur. Unser Weinbergprojekt ist dabei ein wichtiger Partner, denn hier lernen unsere Schüler*innen, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur funktionieren kann. Ob heiße Sommer oder stürmische Herbsttage – der neue Gehölzstreifen ist ein wichtiges Mittel gegen die Auswirkungen des Klimawandels.“

Möglich wurde dieses besondere Bildungsprojekt durch die Unterstützung des Vielfruchthof Domstiftsgut Mötzow und seines Pächter Heinrich Thiermann, der das Ackerland der Schule dauerhaft überlassen hat. Die Pflanzaktion wurde gefördert und unterstützt von der Stiftung Bildung aus dem Programm youstartN und dem Evangelischen Schulverein Brandenburg an der Havel e. V.

Bei der Auswahl der Pflanzen half Andreas Ziemer vom NABU Regionalverband Brandenburg/Havel e. V. Mit diesem Verband arbeitet der Schulcampus seit über zehn Jahren in der Umweltbildung erfolgreich zusammen.

Der Schulweinberg wird seit 2014 von den Schüler*innen bestellt. Hier gedeihen seltene Arten wie Souvignier Gris oder Cabernet blanc.

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