Erstes Evangelisches Gymnasium für Frankfurt (Oder) feierlich eröffnet

Mit einem Festgottesdienst in der Sankt-Gertraud-Kirche in Frankfurt (Oder) hat die Evangelische Schulstiftung in der EKBO das erste Evangelische Gymnasium der Stadt eröffnet. Damit ist die Bildungseinrichtung die 35. Schule des größten freien Trägers der Region Berlin-Brandenburg. Anwesend waren rund 400 Schüler*innen, Eltern und Ehrengäste, darunter auch der Oberbürgermeister René Wilke.

Leitmotiv des Gottesdienstes war das Boot, als Symbol der nun zusammenwachsenden Schulgemeinschaft. Der Superintendent des Kirchenkreises Oderland-Spree, Frank Schürer-Behrmann, und die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus, Gabriele Neumann, bezogen sich in ihrer dialogischen Predigt auf dieses Bild und die Bibelstelle im Markusevangelium MK 4, 35-41. Dieser Text erzählt, wie Jesus mit seinen Jüngern ein Boot besteigt, das in einen Sturm gerät und zu kentern droht. Die Jünger wecken Jesus und bitten ihn um Hilfe, worauf er Wind und Meer befiehlt zu ruhen und er fragt: „Habt Ihr denn immer noch keinen Glauben?“ Manchmal würden wir nur über Wellen sprechen, meinte der Superintendent: „Aber als Schulgemeinde müsst Ihr Euch gemeinsam gegen die Wellen stellen und herausfinden, was trägt!“ Gabriele Neumann ergänzt: „Und wir dürfen Gott um Hilfe bitten, wenn unsere Kraft zu Ende ist.“ Das würde uns als Christ*innen auszeichnen. „Habt also nicht den Geist der Verzagtheit, sondern der Liebe, Kraft und Besonnenheit!“

Auch der neue Schulleiter, Florian Rietzl und die Schulleiterin der Evangelischen Grundschule, Anke Adolph, nahmen das Leitmotiv des Gottesdienstes auf. Rietzl meinte: „Eine Schulgemeinschaft ist wie die Mannschaft auf einem Boot. Und jetzt ist es soweit! Jetzt beginnt unsere gemeinsame Reise. Und diese Gemeinschaft soll eine sein, in der sich alle wohlfühlen.“

Einer der Höhepunkte der Feier, war der Segen, den jede und jeder der 39 neuen Schüler*innen persönlich von beiden Liturgen erhielt. Gleichzeitig erfuhren die Kinder auch, in welche der zwei Klassen sie künftig gehen werden.

Der Oberbürgermeister René Wilke erklärte in seinem Grußwort: „Diese neue Schule ist ein großartiges Zeichen und als offener, lebendiger Ort des Lernens eine Bereicherung für die Stadt Frankfurt (Oder). Denn in diesen Zeiten von steigenden Komplexitäten braucht es keine Vereinfachung, kein sich Verschließen. Es braucht die Kompetenz mit der Komplexität umzugehen.“

Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, bedankte sich bei dem Kirchenkreis, den Kirchengemeinden, der Stadt und bei allen, die diese Schule ermöglicht hätten: „Ich wünsche nun allen, dass Ihr und Sie dieses Gymnasium auch weiterhin gemeinsam gestaltet und mit Leben füllt. Hoffnungsvoll, offen und neugierig! Kritisch und wach und doch voller Liebe und Neugier – füreinander, für diese Stadt und für all die Menschen, die Euch begegnen werden. Möge diese Schule aufblühen und ein lebendiger Ort des Lernens und des Glaubens werden. Ein Ort, der neue Hoffnung schenkt und neue Perspektiven ermöglicht! Individuell, flexibel, offen – Evangelisch aus tiefstem Herzen!“

Die 39 Siebtklässler*innen sind zunächst in der Evangelischen Grundschule zu Gast, bevor die Schüler*innen im kommenden Jahr an den eigentlichen Schulstandort, in die Alte Post, ziehen werden. Derzeit wird das denkmalgeschützte Gebäude von dem Eigentürmer, der ImmoMA GmbH saniert und umgebaut. 2025 sollen dann vier Züge des Gymnasiums und ein Zug der neuen Evangelischen Oberschule hier ihre Heimat finden.

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