Evangelische Schule Friedrichshain trat beim 27. Neuköllner Theatertreffen der Grundschulen auf

Bunt schimmern die Schuppen der Regenbogenfische, als die Kinder der Evangelischen Schule Friedrichshain in ihren phantasievollen Kostümen über die Bühne flitzen: 24 Schüler*innen führen nach ihrer eigenen Interpretation „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister auf.

Unter der Leitung der Klassenlehrerin Maja Kunzelmann und der Klassenerzieherin Janina Klinger arbeitete die Klasse ein ganzes Jahr im ersten Halbjahr außerdem in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten für Theaterpädagogik Simon Gal. Unterstützung bekamen sie von Claus Larsen, der mit den Kindern Stop-Motion-Filme erarbeitete.

Die Geschichte des Regenbogenfisches ist schnell erzählt: Der Regenbogenfisch ist mit seinem schillernden Schuppenkleid der allerschönste Fisch im ganzen Ozean. Da er aber auch eitel und stolz ist, wird er mit der Zeit immer einsamer. Da merkt er, dass man Freunde nicht durch Schönheit gewinnen kann. Im Theaterstück der Evangelischen Schule Friedrichshain sind es zwei befreundete Regenbogenfische, die sich zerstreiten. Nur einer von beiden kommt zur Einsicht, dass man Freunde gewinnt, indem man seinen Stolz überwindet und seine bunten Glitzerschuppen mit den anderen Fischen teilt. Ansonsten bleibt man einsam im Ozean – ohne Freunde.

Die Geschichte wird von drei Freund*innen erzählt, die sich zwischendurch selber fragen: „Was hättet ihr wohlgetan: Hättet ihr eure allerschönste Schuppe mit jemanden geteilt?“ „Kommt, wir fragen den Fischschwarm und testen die Schwarmintelligenz.“, ist die Antwort der anderen. Daraufhin müssen die Fische im Wasser jeweils sich entscheiden, wohin sie schwimmen, wenn Fragen ertönen, wie: „Alle schwimmen hierher, die gerne ihre Süßigkeiten teilen“ oder „Alle schwimmen hierher, die gerne ihre Eltern teilen“. Der fabelhafte Wels gibt dem Regenbogenfisch schließlich den Rat: „Versuche es doch mal mit Komplimenten, die du anderen machst! Vielleicht fällt es dir dann leichter, Freunde zu finden.“

Fotos: Paula Werner

Hier hat sich die Klasse vom alternativen Ende des Regenbogenfisches inspirieren lassen, das vom amerikanischen Schriftsteller Topher Payne stammt.

Am Ende steht also die Frage: Sollte man sich selbst kleiner machen, als man ist, damit sich andere wohlfühlen, oder soll es darum gehen, dass wir alle etwas haben, was uns besonders macht. Teilen und Komplimente machen können beides tolle Eigenschaften und Fähigkeiten sein.

So gibt es in der erzählten Geschichte eigentlich zwei Enden: In der einen Geschichte verschenkt der Regenbogenfisch seine Schuppen – in der anderen Geschichte findet er Freunde, indem er den anderen Fischen Komplimente macht.

Einzigartig ist der „Werbeblock“ der sehr kreativ von den Kindern zwischen den Szenen aufgeführt wird. Einer behandelt den Aufruf zur Rettung von Tieren, ein anderer rät Kuscheltiere zu kaufen.

Simon Gal freut sich über den Erfolg: „Der Regenbogenfisch war eines meiner Lieblingsbücher in meiner Kindheit. Ich war super neugierig, was die Kinder von einem Ende halten, bei dem der Regenbogenfisch seine Schuppen behält. Es war beeindruckend, wie die Kinder die große Bühne des Heimathafens gefüllt haben.“

Eingeladen zum Theatertreffen hatte wie jedes Jahr der Bezirk Neukölln und der Förderverein der Lisa-Tetzner-Schule Neukölln. Das Treffen fand vom 10. Juni bis 9. Juli 2024 statt.

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