Schulleiter der Evangelischen Schule Spandau in den Ruhestand verabschiedet
Der langjährige Schulleiter der Evangelischen Schule Spandau, Thomas Brand, geht in den Ruhestand. Nach 20 Jahren Leitungsarbeit verlässt der gebürtige Nordrhein-Westfale zum 31. Juli 2025 die integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe.
Am Freitag, den 20. Juni 2025, wurde er in einem Gottesdienst in der Stiftskirche des Evangelischen Johannesstifts durch Pfarrerin und Stiftsvorsteherin Anne Hanhörster von seinen Aufgaben entpflichtet. Hanhörster betonte in ihrer Predigt: „Sie, lieber Herr Brand, haben für Beständigkeit gesorgt, einiges verändert und auch viel erreicht für die Evangelische Schule Spandau: Aus der zweizügigen Schule wurde eine dreizügige. Die Schule ohne Grenzen wurde 2022 eröffnet und Sie haben eine gymnasiale Oberstufe an Ihrer Schule eingeführt und noch vieles mehr.“

Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, würdigte in seiner Rede den Schulleiter für seine unaufgeregte Beharrlichkeit und seine Stärke, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und immer wieder neu zu beginnen. Dies gelte vor allem für die drei „Leuchtturmprojekte“: Schule ohne Grenzen, gymnasiale Oberstufe und das Fach Sozial-Diakonisches Lernen: „So sind dank Ihnen alle drei Themen keine Projekte mehr, sondern gehören zum festen Bestandteil der 77-jährigen Schule als Ausdruck Evangelischer Bildungsvielfalt in enger Kooperation mit dem Evangelischen Johannesstift“, so der Vorstandsvorsitzende: „Darauf können Sie zurecht mit Stolz zurückblicken!“
Er lobte die Schule als Haus des Lebens und Lernens, das selbstbewusste, eigenständig denkende und handelnde Erwachsene forme, die ihre Welt verantwortungsvoll und mitmenschlich gestalteten. Denn christliches Leben, praktisches Wissen und diakonisches Lernen gehörten zum Schulalltag und vermittelten wichtige Kompetenzen wie Mitmenschlichkeit, Empathiefähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, so Olie.

Brand sagte in seiner Dankesrede, er sei dankbar und zugleich demütig für seine lange Amtszeit. Als eine Schule mit herbem Charme – aber nicht ohne Reiz – charakterisierte er die Evangelische Schule Spandau 2005, als er die Leitung übernahm. Mit einem Satz von Winston Churchill, der Erfolg als die Fähigkeit sah, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen – ohne dabei seinen Geist zu verlieren, erinnerte er an die vielen Herausforderungen, denen er sich über die Jahre hinweg stellen musste. Insbesondere, als es um die Erweiterung der Schule um eine gymnasiale Oberstufe ging, die schließlich nach mehreren Jahren 2021 abgeschlossen werden konnte, aber auch beim Schulbau für das inklusive Projekt „Schule ohne Grenzen“:
„Ich habe in Spandau gelernt, mich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen, sondern mit Beharrlichkeit weiter Bretter zu bohren, im Vertrauen darauf, ein wirklich starkes Team zu haben, das diesen Weg mitgeht.“
Sein besonderer Dank galt nicht nur seinem ganzen Team, sondern auch seiner Stellvertretung Brunhilde Grzegorski, die zum Schuljahresende ebenso die Schule verlässt, um an die Evangelischen Schule Zehlendorf zu wechseln.

Der studierte Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch und Evangelische Theologie begann 2005, nach seinen beruflichen Anfangsjahren in Dresden und am katholischen Bernhardinum in Fürstenwalde (Spree,) seinen Dienst zunächst als kommissarischer Schulleiter an der Evangelischen Schule Spandau.
Dort begann er sehr rasch das neue innovative Fach Sozial-Diakonisches-Lernen zu implementieren: Seit dem Schuljahr 2013/14 können Schülerinnen der 7. Klasse das Schulfach bis zur 10. Klasse wählen. Das Sozial-Diakonische Lernen ist stark handlungsorientiert ausgerichtet und bietet neben Expertengesprächen und Besuchen von sozialen Einrichtungen als Besonderheit regelmäßige Praxiseinheiten. Hierfür gehen die Schülerinnen während der Unterrichtszeiten in ihre individuellen Einsatzorte. Dort sind sie beispielsweise Gesprächspartnerinnen für Seniorinnen im Altenheim, unterstützen in Kitagruppen oder haben Einsätze in der Obdachlosen-, Behinderten- oder Flüchtlingshilfe.
Aber auch für das einzigartige Projekt “Schule ohne Grenzen” war er maßgeblich mitverantwortlich, in Kooperation mit der August-Hermann-Francke-Schule. In diesem inklusiven Leuchtturmprojekt lernen Kinder mit und ohne Schwerstbehinderungen zusammen in einem eigens dafür entwickeltem Raumkonzept.
Ebenso setze er sich erfolgreich für den Aufbau einer gymnasialen Oberstufe an seiner Schule ein: Seit nunmehr zwei Jahren können die Schüler*innen in der einstigen Sekundarschule nun auch ihr Abitur dort ablegen.
Die Evangelische Schule Spandau ist eine staatlich anerkannte Grundschule und integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe. Gelegen auf dem weitläufigen Gelände des Evangelischen Johannesstifts, bietet sie eine familiäre Schulatmosphäre und den Kindern und Jugendlichen einen stabilen Rahmen für die gesamte Schulzeit. Soziales Lernen und ein gelingendes Miteinander spielen eine zentrale Rolle.
Die Evangelische Schule Spandau ist eine von 35 Schulen der größten freien Bildungsträgerin der Region Berlin-Brandenburg, von denen allein in Berlin 23 Schulen zur Stiftungsfamilie gehören. Mehr als 10.000 Schüler*innen lernen an den Schulen der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO. Mehr als 1.400 Mitarbeiter*innen beschäftigt die Trägerin.