Werkstattverfahren „Umbau der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum“: Gewinner-Entwurf steht fest
Vier Architekturbüros zeigten Mitte November 2024 in der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum (ESBZ) ihre Vorschläge für den Umbau der Schule. Nun hat die Jury einen Siegerentwurf gekürt: BeL und Rabe Landschaften überzeugten mit einem Entwurf, der die getrennten Häuser baulich zusammenführt und den Innen- mit dem Außenraum vernetzt.
Das gesamte Verfahren bezog die Schulgemeinschaft und die Bauherrin, die Evangelische Schulstiftung in der EKBO, mit ein.
Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir nun endlich, nach dem Abschluss des Erbpachtvertrages, den sehnsüchtig erwarteten Umbau unserer Schule in Angriff nehmen können. Die ESBZ ist eine unserer innovativsten pädagogischen Leuchttürme und verdient Räume, die diesen zukunftszugewandten Lernformaten Rechnung tragen. Mit dem Siegerentwurf sind wir nun auf einem guten Weg, diese Herausforderung zu meistern.“
Zuvor hatten die vier Planerteams aus Architekten und Landschaftsplanern die Schule und ihre Bedürfnisse kennengelernt sowie eine Vorentwurfsphase mit Feedbackrunde im September durchlaufen. Die öffentliche Endpräsentation mit dem anschließenden Juryentscheid markierte die letzte Phase des dreistufigen Verfahrens. Das Amsel-Kollektiv moderierte, unterstützt von Ulf Brandes, das Werkstattverfahren.
Die ESBZ ist in zwei klassisch erschlossenen Zeilenbauten untergebracht, die einer Flurschule entsprechen. Dieser Typus genügt nicht den pädagogischen Ansprüchen an Mehrfachnutzung und individuellen Lernformen der Schule. Der vorhandene Stahlbeton-Skelettbau hat nur wenig aussteifende und tragende Wände, was einer Neuordnung der vorhandenen Wände und Räume entgegenkommt. Die formgebenden Riegel sind durch Satellitenbauten ergänzt.
Die Jury bestand aus 13 Vertreter*innen mit Stimmrecht aus Schulgemeinschaft und Trägerin. Den Vorsitz teilten sich die Architektinnen Susanne Hofmann und Anna Popelka. In der Begründung heißt es: Zusammenfassend überzeugt der Entwurf insbesondere durch die starke Vernetzung von Innen- und Außenbereichen und durch seine klare Strukturierung. Damit gelingt es dem Entwurf am besten, die bestehende Trennung der Schule in zwei Gebäude aufzuheben, sodass die Schulgemeinschaft ihre zukünftige Schule gemeinsam erleben kann. Die geplanten Flächen bieten ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. Der Entwurf bietet gleichwertige Räume und unhierarchische Strukturen für alle Teambereiche. Die zentrale Anordnung und Organisation der Verwaltung im 1. OG von Haus A bietet kurze Wege und optimale Arbeitsabläufe.
Die Schulleiterin der ESBZ, Caroline Treier, erklärt: „Fast 13 Jahre lang haben wir auf diesen Moment gewartet. Herzlichen Dank an alle, die uns in diesem Prozess begleitet und unterstützt haben. Es ist gut, dass wir zuerst den unsanierten Plattenbau von Innen mit unserer Schul- und Lernkultur belebt haben. Jetzt ist es aber auch an der Zeit, dass wir die architektonischen Möglichkeiten ausschöpfen, und aus dem Zerfall in eine Zukunft gehen, die zu unserem Schulmotto passt: mutig, protestantisch, weltoffen!“
Als nächstes wird die Evangelische Schulstiftung in der EKBO, als Trägerin der Schule, gemeinsam mit dem Siegerteam an der Umsetzung des Entwurfs arbeiten.
Stimmberechtigte Mitglieder der Jury:
- Susanne Hofmann, Architektin, Berlin
- Anna Popelka, Architektin, Wien
- Patric Eckstein, Architekt, Berlin
- Véronique Faucheur, Freianlagenplanerin, Berlin
- Martina Mineur, Bezirksamt Mitte, Stadtplanung, Berlin
- Christina Lier, Evangelische Schulstiftung in der EKBO, Kaufmännischer Vorstand
- Wibke Ottemeier, Evangelische Schulstiftung in der EKBO, Projektleitung Bauabteilung
- Caroline Treier, ESBZ, Schulleiterin
- Schulgemeinschaft ESBZ, vertreten durch 5 Personen mit gemeinsamer Stimme
Katrine Cunow, Pädagogin, Planungswerkstatt
Milena Monssen, Architektin, Elternverein ESBM e.V.
Nils Buschmann, Architekt, Planungswerkstatt
Xaver Schmidbauer, Schüler
Dora Starmer, Schülerin
Anwesende Stellvertreter*innen ohne Stimmrecht - Frank Olie, Evangelische Schulstiftung in der EKBO, Vorstandsvorsitzender
Die vier Planungsteams
in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren wurden zehn Architekturbüros zur Bewerbung
aufgefordert. Vorraussetzung war die Bewerbung im Team mit einem Landschaftsplanungsbüro.
Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden gemeinsam mit der EKBO-Schulstiftung und der Planungswerkstatt folgende vier Teams zur Teilnahme am Werkstattverfahren ausgewählt:
- BeL Sozietät für Architektur Bernhardt und Leeser Architekten BDA u.
Stadtplaner Partnerschaft GmbB, Köln
Rabe landschaften | ARGE Studio und urbane Landschaften – B, Hamburg - FAR frohn&rojas Planungsgesellschaft GmbH, Berlin
Topotek 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin - Hütten & Paläste schönert grau architekten part mbb, Berlin
Uta Gehrhardt – Büro für Landschaftsarchitektur, Chemnitz - summacumfemmer Architekt*innen PartGmbB, Leipzig
studio erde, Berlin