Eltern-Expertentag „VISION25“ an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ)

Was sind eigentlich Bitcoins, wie arbeitet eine Ärztin, ein Arzt, und wie gründe ich ein Start-up? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten am 22.01.25 die über 700 Schüler*innen der Evangelischen Schule Zentrum Berlin (ESBZ) beim ersten Eltern-Expertentag „VISION25″. Mehr als 100 Eltern stellten sich ehrenamtlich als Referent*innen – genannt Visionär*innen – und ‚Helfende Hände‘ zur Verfügung und organisierten für ihre Kinder einen außergewöhnlichen Kongress zur Lebenswelt und Berufserkundung.

Ein Tag voller Einblicke und Inspiration
Nach über acht Monaten intensiver Vorbereitung durch engagierte Eltern der ESBZ bot „VISION25“ mehr als 100 Workshops, Ganztagsangebote und moderierte Talkrunden. Die Schüler*innen hatten die freie Wahl: Ein Gespräch mit einem Bundespolizisten oder einem Professor für Lasertechnik, Einblicke in die Energie- und Medienbranche oder das Kennenlernen der Arbeit eines, einer Künstler*in. Neben der Berufserkundung standen praktische Fähigkeiten im Mittelpunkt. Im Workshop „Power to the People“ lernten Teilnehmende beispielsweise, wie man Botschaften visuell sichtbar macht.

Eltern aus der Projekt-AG v.l.n.r: Katrin Lang ,Nina Regensburg, Olivia Ratajzak, May Schlotte
Fotos: Tanja Tschierse

Alle Eltern waren mit Begeisterung dabei. Susanne, Mutter eines Schülers aus der 12. Klasse meinte: „In meinem Kurs konnten die Teilnehmer*innen Atemtechniken und Übungen zum Stressabbau lernen. Das hilft beim Ruhigbleiben vor dem ersten Date oder bei Prüfungsangst. Es war ein unglaublich schöner Vormittag mit den Jugendlichen.“ Sie bot den Workshop „Cool sein in jeder Lebenslage“ an.

Begeisterte Stimmen der Schüler*innen
Die Vielfalt der Angebote sorgte bei den Jugendlichen für großes Interesse. Mila aus der 11. Klasse berichtete: „Besonders hat mir der Kurs Schauspiel gefallen, weil Eltern mit viel Berufserfahrung ihre Geschichten erzählt haben. Das war super inspirierend.“

Das Rahmenprogramm füllte die Pausen, so gab es während der Mittagspause und zum Abschluss einen DJ für eine lockere Stimmung und an einen Food-Truck sättigten sich die jungen Menschen mit vergünstigten Pommes. „Es war einfach cool“, sagt Lisa, ebenfalls aus der 11. Klasse. „Die T-Shirts der ‚Helfenden Hände‘, die Musik und die ganze Organisation – das war etwas Besonderes.“

Eric aus der 12. Klasse fand seinen Workshop zur Musikproduktion besonders wertvoll: „Ich möchte später in diese Richtung gehen und habe hier viele praktische Tipps bekommen, auch zu den finanziellen Aspekten. Der Tag war richtig hilfreich!“

Ein Gemeinschaftsprojekt der Elternschaft
Die Initiative zu „VISION25“ entstand aus der Elternschaft, die ihre Kompetenzen und Lebensbiografien mit den Schüler*innen teilen wollte. Eine engagierte Arbeitsgemeinschaft konzipierte und organisierte den Tag vollständig in Eigenregie. Die Schulleitung unterstützte lediglich beratend und überließ am Kongresstag die Schule vollständig dem Eltern-Team. Das Lehrerkollegium nutzte den Tag für eine Teamfortbildung außerhalb der Schule.

„Unser Ziel war es, die Schüler*innen zu motivieren, Neues auszuprobieren und Perspektiven für ihre Zukunft zu entdecken“, erklärt May Schlotte, Unternehmerin aus der Projekt-AG. Katrin Lang, Ärztin und Mitorganisatorin, ergänzt: „Wir wollten mit diesem Format zeigen, dass Berufsorientierung inspirierend und lebendig sein kann.“ Olivia Ratajzak, Projektmanagerin und Orga-Mitglied ergänzt: „Als Eltern war uns wichtig, dass Berufsorientierung anders sein kann, das haben wir mit dem Tag in die Umsetzung gebracht, und dazu gehörten auch Pommes und ein DJ für alle!“

Der Berufsweg: selten gradlinig
Dass der Berufsweg selten gradlinig verläuft, darin sind sich alle einig. So erfuhren die Schüler*innen in den ganztägigen Talkrunden, dass man auch mit Politikwissenschaften später als Projektmanagerin IT-Projekte managen kann. „Wichtig“, so eine Mutter auf dem Podium, „ist es letztlich, dass man gelernt hat, Lösungsstrategien für komplexe Probleme zu entwickeln und diese zielgerichtet einsetzen kann.“

Die Resonanz war überwältigend: Schon am Abend des Kongresstages wurden erste Praktikums- und Studienplätze zugesagt, und einige Schüler*innen überlegten bereits, eigene Projekte oder Unternehmen zu starten.

Ein Tag mit Zukunft
Die Schulleiterin Caroline Treier zeigt sich begeistert: „1.400 Eltern mit ihrem Berufs- und Lebenserfahrungsschatz – das ist etwas, was unsere 90 Kolleg*innen allein nicht leisten könnten. Ein riesiges Dankeschön an unsere Eltern für ihre Energie, Leidenschaft und diese tolle Organisation!“

Nach der erfolgreichen Premiere von „VISION25“ ist eines klar: Schüler*innen und Eltern wünschen sich eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

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