Erste Deutschstunde für ukrainische Mütter – Von Eltern für Eltern

Krieg, Flucht und ein fremdes Land – im „Freedom Café“ der Evangelischen Schule Frohnau können sich ukrainische Flüchtlinge über ihre Erfahrungen austauschen und sich begegnen. Die Schulleiterin Christine Behnken und die Gesamtelternvertreterin Barbara zu Putlitz hatten die Idee dazu. Seit kurzem bietet die Schule auch zweimal in der Woche Deutschstunden für den Alltagsgebrauch an.

Insgesamt lernen rund 24 ukrainische Kinder in zwei Willkommensklassen an der Evangelischen Schule Frohnau. Die beiden Angebote des „Freedom Cafés“ und der „Deutschstunden“ richten sich an die Mütter dieser Schüler*innen.  

Initiatorin der Stunde ist Kathrin Neu, Mutter zweier Kinder der Schule. Die studierte Slawistin spricht sehr gut russisch und meint: „Ich möchte diesen Menschen das Leben vor Ort erleichtern. Mein Ziel ist es den Müttern und Großmüttern Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie sich im Alltag besser zurechtfinden.“  

Am ersten Treffen nahmen bereits 14 Frauen teil. Die Vorstellungsrunde erfolgte auf Russisch. Kathrin Neu erklärt: „Alle beherrschen das lateinische Alphabet und einige sprechen etwas Englisch. Darum bin ich optimistisch, dass die Teilnehmerinnen schnell Fortschritte machen werden. Zunächst übten wir einfache Begriffe.“ In der ersten Stunde lernten die Frauen, wie man sich auf Deutsch begrüßt und vorstellt. Darüber hinaus sollen die Mütter hier auch organisatorische Fragen klären können. So können sie ihre Kinder besser im Schulalltag begleiten.

Foto: Privat

Die 24 Kinder der Willkommensklassen erhalten auch weiterhin ukrainischen Unterricht. Sechs Stunden pro Woche werden sie von der ukrainischen Englischlehrerin unterrichtet.

Die Schulleiterin Christine Behnken ist begeistert: „Ich bin wirklich beeindruckt von dem Engagement unserer Eltern. Diese gelebte Solidarität und Empathie, die hier erkennbar von unseren Müttern ausgehen, sind unglaublich! Sie helfen den Müttern und den Kindern sehr, um sich wenigstens in der Gegenwart gut aufgehoben zu fühlen, die Zukunft bleibt so ungewiss!“

Viele Familien in der Schule und in der Nachbarschaft der Schule haben bereits privat ukrainische Mütter und Kinder aufgenommen. Diese Kinder nimmt die Schule auch in ihren zwei Willkommensklassen auf.

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