Frankfurt (Oder) bekommt ein Evangelisches Gymnasium und eine Oberschule
Der Stadt zugewandt, pädagogisch innovativ und für alle Kinder offen – ab September 2024 können Eltern und Kinder auf einen der Schulplätze am neuen Evangelischen Gymnasium Frankfurt (Oder) hoffen. Träger der weiterführenden Schule ist die Evangelische Schulstiftung in der EKBO, die auch die Evangelische Grundschule unterhält.
Die beiden ersten Klassen mit bis zu 60 Schüler*innen ziehen zunächst in die Räume der Evangelischen Grundschule Frankfurt (Oder). In der Zwischenzeit wird das neue Schulgebäude, die „Alte Post“ an der Logenstraße/Ecke Lindenstraße, von der ImmoMa GmbH saniert und umgebaut. Im September 2025 zieht die Schule dann um und startet auch ihren Oberschulzweig mit weiteren bis zu 30 Plätzen. Insgesamt wird die neue Schule bis zu 480 neue weiterführende Schulplätze schaffen.
Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO, Frank Olie, erklärt: „Wir freuen uns allen Kindern der Stadt Frankfurt Oder nun ein durchgängiges Evangelisches Bildungsangebot machen zu können – von der Kita bis zum Abitur! Ohne die Unterstützung von Stadt, Kirchenkreis und Evangelischer Grundschule wäre diese Schulneugründung allerdings nicht möglich gewesen. Ich bedanke mich bei allen, die dieses Projekt so entschlossen verfolgt und tatkräftig vorangebracht haben.“
Neue Schulplätze sind wichtig, da die Schülerzahlen in den kommenden Jahren wachsen und die Stadt bereits jetzt zu wenig Plätze im Oberschulbereich anbieten kann. Da das Land Brandenburg auch bei etablierten Trägern, wie der Evangelischen Schulstiftung, erst nach zwei Jahren Zuschüsse von etwa 60 Prozent der Gesamtkosten zahlt, wäre die Neugründung ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen. Die kommt jetzt in Form eines Darlehens in Höhe von 1,4 Millionen Euro vom Evangelischen Kirchenkreis Oderland-Spree und der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus. Beide geben zusammen in den ersten Jahren auch einen Zuschuss von weiteren 1,4 Millionen Euro, der den Schulbetrieb ermöglicht.
Da die neue Schule wie zwei eigene Schulen vom Land Brandenburg betrachtet wird, müsste der Träger ansonsten drei Jahre ohne Zuschüsse finanziell überbrücken.
Oberbürgermeister René Wilke begrüßt ebenfalls die Schulgründung: „Blicken wir auf die vergangenen Jahrzehnte zurück, war das Thema der Schulreduzierung stets präsent. Die Tatsache, dass die jetzt bestehende Schul- und Bildungslandschaft erweitert wird, zeigt hingegen deutlich die neue Entwicklungsphase der Stadt. Die Entscheidung setzt ein positives Signal und erweitert das Profil unseres Bildungsstandortes. Zudem wird die Schule räumlich im Herzen der Stadt eingebettet sein, was für eine weitere Belebung des Miteinanders durch junge Menschen sorgt. Ich freue mich, dass der Evangelischen Schulstiftung gemeinsam mit den Eigentümern der Alten Post, der Stadt Frankfurt (Oder) sowie dem Land Brandenburg dieser gemeinsame zukunftsorientierte Schulterschluss gelungen ist.“
Der Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Oderland-Spree, Frank Schürer-Behrmann, freut sich auf die neue Evangelische Schule: „Besonders wichtig finde ich, dass wir nun mit beiden Schulformen, Oberschule und Gymnasium, starten. Wir wollen die besonderen Gegebenheiten und Chancen unserer Stadt mit der Nähe zu Polen und der Europa-Universität ins Konzept einbeziehen, genauso wie das evangelische Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. So leisten wir einen Beitrag zur Zukunft der Kinder und zur Zukunft der Region.“
Der Kirchenkreis und die Kirchengemeinde bemühen sich bereits seit 20 Jahren um die Gründung eines durchgängig evangelischen Bildungsangebots. Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, Irene Staemmler, erklärt: „Die evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus unterstützt dieses zukunftsweisende Projekt nach Kräften. Uns ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche, egal welcher Muttersprache, ob östlich oder westlich der Oder, ein evangelisches Schulangebot bekommen. Wir hoffen, dass sich aus der evangelischen Grundschule und den nun entstehenden weiterführenden Schulen Synergien für die Kirchengemeinden der Region ergeben.“
Die Bauzeit wird bis zu 24 Monate betragen. In Abstimmung mit dem Denkmalamt wird die gesamte Fassade und das Dach sowie einige der Fenster saniert. Die ImmoMa GmbH wird darüber hinaus die Haustechnik, die Heizung, die Sanitär- und Elektrik-Anlagen erneuern und einen barrierefreien Zugang für die Schule errichten. Die Kosten für die Sanierung der Schulflächen werden im hohen einstelligen Millionenbereich liegen.
Der Geschäftsführer der ImmoMa GmbH, Götz Fluck, meint: „Die größte Herausforderung wird es nun sein, die Anforderungen für den Schulbetrieb mit den Auflagen des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen. Doch es war und ist Herrn Landt und mir ein Bedürfnis und eine große Freude, dieses beeindruckende Gebäude der Bildung zur Verfügung stellen zu können.“