Holocaust-Gedenken: Schüler*innen des Ev. Gymnasiums zum Grauen Kloster gestalten Kunstprojekt am Mahnmal Grunewald

Kunst wirkt auch gegen das Vergessen – am Gleis 17, einem der berüchtigten Abtransportplätze in die Vernichtungslager des Nazi-Regimes, erinnerten die Achtklässler des Evangelischen Gymnasiums zum Grauen Kloster mit einer Kunstperformance an das Leid der dort Deportierten

Gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer David Himpel und dem Architekten und Künstler Emilio Pesapane entstand die Idee, das Gleis 17 am S-Bahnhof Grunewald und die Deportation der Berliner Jüd*innen interaktiv für Schüler*innen erfahrbar zu machen. Die Idee entwickelte sich aus dem jährlichen Projekt zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, an dem die Schüler*innen der 8. Klassen mit ihren Klassenlehrer*innen und Geschichtslehrer*innen von der Schule aus zum Bahnhof Grunewald laufen und dort von einem pensionierten Kollegen über das Gelände geführt werden.

Entstanden ist daraus ein Kunstprojekt, in dem die Schüler*innen aktiv und kreativ der deportierten Menschen gedenken.  Nachdem die Kinder mit den Biographien und Schicksalen einiger Deportierter konfrontiert wurden, setzen sie ihre Gefühle und Reaktionen auf diese Ereignisse künstlerisch um, indem sie anhand ihrer eigenen Schatten Schablonen anfertigen sowie andere künstlerische Formen, wie etwa Gedichte oder Symbole entwarfen.

Fotos: Frank Wölffing

In der letzten Phase, der Performance, sprühten die Schüler*innen mithilfe der vorbereiteten Schablonen und Skizzen eine vergängliche Farbe auf den Boden in der Nähe des Mahnmals. Dabei entstanden auf dem Boden neben anderen Formen Schattenumrisse, die die Schatten der deportierten Menschen symbolisieren. 
Parallel zu den Schüler*innen baute der Künstler Emilio Pesapane eine temporäre Kunstinstallation auf den stillgelegten Gleisen auf.
 
Ein kurzer Film dokumentiert Prozess und Ergebnisse.
Als Kooperationspartner konnte das Evangelische Gymnasium zum Grauen Kloster die Moses-Mendelssohn-Stiftung gewinnen.

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