Ist unser Schulsystem veraltet? RTL-Jugendreporter besucht die ESBZ
Der 16-jährige RTL-Jugendreporter Marc Luca Sleegers hat sich auf den Weg gemacht, um die heutigen Lern- und Unterrichtsmethoden zu hinterfragen und neue zu entdecken. Eine der Schulen, die er besuchte, war die Evangelische Schule Berlin Zentrum. Dort unterhielt er sich mit dem kommissarischen Schulleiter Uli Marienfeld und war positiv überrascht, welche Alternativen es bereits zu den bestehenden, traditionellen Unterrichtsmethoden gibt.
So werden in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum Arbeitspensum und Lerntempo von den Schüler*innen selbst bestimmt. Im Projektunterricht arbeiten die Jugendlichen eigenständig, z. B. an der Entwicklung einer neuen Schülerzeitung. Das Ganze ist Teil des sogenannten Kommunikationsbandes. Lehrer sind stets ansprechbar, aber nicht unmittelbar dabei.
Der kommissarische Schulleiter ist davon überzeugt, dass die Jugendlichen an seiner Schule vor allem wissen, dass das Lernen ihre Sache ist: „Ich habe an unserer Schule noch nie gehört: Herr Marienfeld, sie müssen mir das beibringen. Denn das muss ich gar nicht. Wer bei uns lernen möchte, der erhält verschiedene Angebote und nutzt diese auch.“
In der ESBZ werden Schüler*innen zur Eigenständigkeit ermutigt, Lehrer*innen begleiten vor allem, sie leiten an. Es wird viel in Lerngruppen gearbeitet. Die Schüler*innen können sich gegenseitig helfen. Klausuren können teilweise sogar durch kreative Ersatzleistungen aus ersetzt werden. Auch das begeistert Marc Luca: „Eine tolle Idee, finde ich, denn hier geht man sehr gezielt auf die Interessen und Begabungen der einzelnen Kinder und Jugendlichen ein.“
Dass das Konzept passt, spiegelt der Notendurchschnitt im Abitur wider: Er liegt bei 1, 9 und kann sich durchaus mit den Abschlüssen der Berliner Elite-Gymnasien messen. Uli Marienfeld ist aber nicht darauf stolz, sondern, dass seine Schüler*innen zu Persönlichkeiten heranwachsen, die kreativ sind: „Aber ich sage gerne: Das andere können wir auch.“
Hier geht es zur Reportage und zum vollständigen Interview: